Holzmöbel richtig ölen – So geht’s!
Holzmöbel richtig zu ölen sorgt nicht nur für ein schönes Erscheinungsbild, sondern auch für dauerhaften Schutz und Langlebigkeit. Damit das Öl tief in die Poren eindringen kann und das Holz optimal pflegt, sind sorgfältige Vorbereitung und das richtige Vorgehen entscheidend. Von der Reinigung und dem Schleifen über den gleichmäßigen Auftrag bis hin zur Trocknung erfordert jeder Schritt Aufmerksamkeit. Wer hochwertiges Holzöl verwendet und die Trockenzeiten einhält, erhält eine widerstandsfähige, seidige Oberfläche mit natürlicher Ausstrahlung.
Das Wichtigste in Kürze
- Holz immer in Faserrichtung schleifen (Körnung 180–220)
- Holzöl gleichmäßig und satt auftragen
- 10–20 Minuten Einziehzeit, dann Überschuss abwischen
- Vorgang zweimal durchführen für beste Schutzwirkung
- Nur spezielles Holzöl verwenden, kein Speiseöl
Wie ölt man Holzmöbel richtig?
Holzmöbel werden richtig geölt, wenn die Oberfläche zuerst gereinigt und fein angeschliffen, dann satt mit Holzöl in Faserrichtung bestrichen, nach 10–20 Minuten abgewischt und der Vorgang nach Trocknung wiederholt wird.
Vorbereitung der Holzoberfläche
Bevor Holzöl aufgetragen wird, ist eine gründliche Vorbereitung entscheidend. Zunächst sollte das Möbelstück staubfrei und sauber sein. Rückstände von Wachs, Fett oder alten Pflegemitteln verhindern, dass das Öl gleichmäßig einzieht. Verwenden Sie am besten milde Holzseife oder warmes Wasser mit etwas neutralem Reinigungsmittel. Nach dem Trocknen folgt das Schleifen. Schleifpapier mit Körnung 180 bis 220 eignet sich besonders gut. Wichtig ist, immer in Faserrichtung zu schleifen, um die Holzstruktur nicht zu beschädigen. Dadurch wird die Oberfläche glatt und das Öl kann gleichmäßig eindringen. Feine Schleifstaubreste werden anschließend mit einem fusselfreien Tuch oder Staubsauger entfernt. Bei stark beanspruchten Flächen, etwa bei Tischplatten, lohnt sich zusätzlich ein Zwischenschliff zwischen den Ölaufträgen. So entsteht eine besonders glatte und gleichmäßige Oberfläche, die später das Licht schön reflektiert.
Auswahl des richtigen Holzöls
Nicht jedes Öl eignet sich für Holzmöbel. Speiseöle wie Sonnenblumen- oder Olivenöl sind ungeeignet, da sie nicht aushärten und zu klebrigen Oberflächen führen. Besser sind spezielle Holzöle mit Trocknungszusätzen, sogenannten Sikkativen. Diese sorgen für eine zügige Härtung und schützen das Holz vor Feuchtigkeit. Es gibt farblose, pigmentierte und UV-beständige Öle. Pigmentierte Varianten sind ideal für Möbel, die Sonnenlicht ausgesetzt sind, da sie ein Ausbleichen verhindern. Für stark beanspruchte Möbelstücke, wie Esstische oder Arbeitsflächen, empfiehlt sich ein Hartöl mit hohem Festkörperanteil. Wer ökologische Produkte bevorzugt, kann auf natürliche Lein- oder Tungölmischungen zurückgreifen, die schadstofffrei und lebensmittelecht sind. Ein Blick auf die Herstellerangaben hilft, das passende Produkt für den jeweiligen Holztyp zu finden.
| Öltyp | Eigenschaften | Einsatzbereich |
|---|---|---|
| Leinöl | Natürlich, lange Trocknung | Möbel im Innenbereich |
| Hartöl | Robust, wasserabweisend | Tische, Küchenarbeitsplatten |
| Wachsöl | Glanz und Schutz | Dekorative Möbel, Fronten |
| Tungöl | Sehr widerstandsfähig | Innen und Außen, hohe Belastung |
Richtiges Auftragen des Holzöls
Beim Auftragen kommt es auf Gleichmäßigkeit und Geduld an. Das Öl kann mit einem Pinsel, einem Baumwolltuch oder einem Schwamm aufgetragen werden. Achten Sie darauf, in Richtung der Maserung zu arbeiten. Tragen Sie das Öl satt auf, sodass die Oberfläche leicht glänzt. Es darf ruhig sichtbar stehen bleiben, denn nur so kann es in die Poren eindringen. Lassen Sie das Öl 10 bis 20 Minuten einziehen. Danach wird der Überschuss mit einem sauberen, fusselfreien Tuch vollständig abgewischt. Wird dieser Schritt ausgelassen, kann das Holz klebrig werden. Für ein besonders gleichmäßiges Ergebnis sollte man in mehreren dünnen Schichten arbeiten. Nach jeder Anwendung muss das Holz mehrere Stunden trocknen. Bei kühler oder feuchter Raumluft kann dieser Vorgang länger dauern.
Mehrfache Ölung für langlebigen Schutz
Ein einziger Auftrag reicht meist nicht aus, um Holzmöbel dauerhaft zu schützen. Für ein optimales Ergebnis sollte das Öl in zwei oder sogar drei Schichten aufgetragen werden. Zwischen den Schichten muss das Holz vollständig trocknen, was je nach Öltyp und Raumtemperatur 6 bis 12 Stunden dauern kann. Nach dem ersten Auftrag fühlt sich die Oberfläche bereits glatter an. Nach der zweiten Schicht entwickelt sich ein samtiger Glanz. Wer besonders beanspruchte Flächen behandelt, sollte eine dritte dünne Schicht auftragen. Dadurch werden Poren vollständig gesättigt und Feuchtigkeit kann kaum noch eindringen. Die vollständige Aushärtung dauert in der Regel mehrere Tage. Während dieser Zeit sollte das Möbelstück nicht benutzt oder abgedeckt werden. Danach ist die Oberfläche wasserabweisend und strapazierfähig, behält aber ihre natürliche Atmungsaktivität.
Pflege nach dem Ölen
Nach dem Ölen braucht das Holz regelmäßige Pflege, um seine schöne Oberfläche zu bewahren. Leichte Verschmutzungen lassen sich mit einem feuchten, weichen Tuch entfernen. Auf aggressive Reiniger sollte man verzichten, da sie das Öl angreifen. Bei starker Beanspruchung empfiehlt sich ein Auffrischungsanstrich einmal im Jahr. Dabei genügt es meist, die Fläche leicht anzuschleifen und erneut eine dünne Schicht Öl aufzutragen. So bleibt der Schutzfilm erhalten. Achten Sie darauf, dass das Möbelstück während der Trocknung nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Kleine Kratzer lassen sich einfach ausbessern, indem man die betroffene Stelle lokal anschleift und nachölt. Bei geölten Oberflächen entfällt das aufwendige Abbeizen oder Lackieren – ein klarer Vorteil gegenüber lackierten Möbeln.
Typische Fehler beim Ölen vermeiden
Viele Fehler beim Ölen entstehen durch Unachtsamkeit. Einer der häufigsten ist, dass das Öl zu dick aufgetragen wird. Dadurch bildet sich eine klebrige Schicht, die nicht aushärtet. Ebenso wichtig ist das Abwischen des Überschusses nach der Einziehzeit. Wer zu grob schleift, kann die Holzfasern beschädigen, was später zu ungleichmäßigem Glanz führt. Auch falsche Öle, etwa Speiseöle, sind problematisch, da sie ranzig werden und unangenehm riechen können. Wird zwischen den Schichten keine ausreichende Trockenzeit eingehalten, entstehen matte oder fleckige Oberflächen. Deshalb sollte man bei Raumtemperatur von etwa 20 Grad und guter Belüftung arbeiten. Auch Sicherheit spielt eine Rolle: mit Öl getränkte Tücher können sich selbst entzünden und müssen luftdicht entsorgt werden.
Fazit
Holzmöbel zu ölen ist einfach, wenn man systematisch vorgeht. Mit gründlicher Vorbereitung, dem richtigen Öl und Geduld beim Trocknen entsteht eine widerstandsfähige und seidig-matte Oberfläche, die das Holz atmen lässt und vor Feuchtigkeit schützt. Wer regelmäßig nachölt, bewahrt die natürliche Schönheit seiner Möbel über viele Jahre.
